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  • AutorenbildHelmut

Pamir Highway - Wakhan Korridor

Aktualisiert: 27. Sept. 2020

Umdrehen? Wollt ihr wirklich umdrehen? Ein wenig mulmig ist mir auch, aber wegen dem bisschen Sand. Ich fahre trotzdem weiter, der Schweiß läuft mir in die Augen, jetzt konzentrieren. Gas geben, aufstehen und durch balancieren. Ha, denkste, schon lieg ich im tiefen Sand. Den ganzen Krempel alleine aufheben geht gerade noch, aber 50 m weiter das selbe Spiel wieder. Zum Glück hilft mir Hans jetzt und ich kann die Sandpassage alleine durchfahren. Zu Fuss gehe ich zurück und empfehle meinen Mitreisenden umzukehren. Eine zweite Möglichkeit durch das kleine Tal zu fahren erweist sich als wesentlich einfacher.


Kein Sand mehr, dafür geht es steil bergauf. Grosse Steine warten in matschigen Pfützen, grober loser Schotter und tiefe Mulden runden das Ganze ab. Ich fluche, schreie in meinen Helm, wieder einen Stein übersehen, bugsiere mein Motorrad von links nach rechts und wieder zurück. "Was mach ich bloss hier?", schiesst es durch meinen Kopf, ich bin müde und mein Rücken schmerzt. In den Augenwinkeln sehe ich die Berge. Ich bleibe stehen und verschnaufe, hole tief Luft.

Unbeschreiblich! Ich sehe in das tiefe Tal hinunter, in dem sich der Grenzfluss "Pamir"windet. Gegenüber ist Afghanistan. Irgendwo hier beschritt Marco Polo seinen Weg nach China. Hinter diesen Bergen ist Pakistan, etwas weiter östlich liegt China. Ich bin gefesselt von der Schönheit dieser Gegend und all die Plage ist vergessen.

Merz Herz rast, meine Lunge ringt nach Luft. Hier auf knapp 4000 m fällt das atmen schon schwer. Ich komme dem Khargush Pass mit 4344 m Höhe immer näher. Meinem Motorrad fällt das "atmen" auch immer schwerer, aber da muss ich jetzt durch. Nach fast 8 Stunden erreiche ich die M 41, endlich Asphalt, aber teilweise in erbärmlichem Zustand. In Alichur übernachten wir alle gemeinsam in einem einfachen Homestay und schlafen auf dem Boden. Betten gibt es hier nicht.

Nach über 11000 km und 13 Länder bin ich in Osch, Kirgistan, angekommen. Die Fahrt über den letzten Pass war mühsam. Minus 1 Grad und Schneefall machen das Motorradfahren schwierig. Hier in Osch erhole ich mich in einem guten Hotel, repariere das Motorrad, gehe zum Friseur und bereit mich auf die nächst Etappe vor. Es folgt der Ysyk-Köl See im kirgisischem Gebirge, auf das ich mich schon sehr freue. Doch dann wartet die kasachische Steppe, Hitze und schlechte Strassen werden dort zur Qual.




DER WAKHAN


"Zwölf Tage lang führt ein Weg über die Hochebene, die Pamir genannt wird. Da man während der ganzen Zeit auf keine menschliche Ansiedlung trifft, muss man sich zuvor mit allem Nötigen versorgen. So hoch sind hier die Berge, dass man hier keine Vögel in der Nähe der Gipfel sieht, und es wurde sogar behauptet, dass Feuer, die man anzündet, wegen der Schärfe der Luft nicht dieselbe Hitze geben wie in niedrigen Gebieten…"


Marco Polo







Blick von "Bibi Fatima - Hot Springs" über das Wakhan Valley nach Afghanistan.


Wakhan Korridor.


Ak-Baital Pass 4655 m, der höchste Punkt meiner Reise.

Ausfahrt aus dem Wakhan Korridor.

Blick auf den "Peak Lenin" 7134 m.

Im Niemandsland zwischen Tadschikistan und Kirgistan. Eine Herausforderung 😥.

Homestay in Alichur, Tadschikistan, ca. 3300 m.

Opa, Sohn und Enkerl.


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